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Achtung Schneckenalarm! Vorbeugen für den Pflanzenschutz - Wir verraten dir die besten Tipps gegen Schnecken

Sandra Dall

Tatortbegehung im Garten, die langsamen Kriechtiere sind nicht für ihr Tempo bekannt, dafür sind sie beim Naschen unserer Blumen, Salat- und Gemüsesetzlinge umso eifriger und schneller. Um vor den Weichtieren vorzubeugen haben wir einige wichtige Tipps für deinen Garten zusammengefasst!

 

Faktencheck

Schnecken gehören zu den Weichtieren und sind Zwitter. Bereits im Herbst legen sie ihre Eier in kleinen Gelegen im grobscholligen Boden ab. Das ist vor allem dort, wo umgegraben wird. Die Schnecken überwintern, indem sie tief in die frostfreien Bodenschichten abtauchen. Im Frühling kommen sie dann wieder an die Erdoberfläche. Dann schlüpft auch der Nachwuchs aus seinen Eiern. Eine einzelne Schnecke kann bis zu 400 Nachkommen produzieren und zwei Jahre alt werden. Das große Nahrungsangebot im Garten sorgt dafür, dass die Schnecken wachsen und gedeihen. Im Spätfrühling und Sommer vermehren sie sich munter weiter.

 

Schnecke ist nicht gleich Schnecke

Gewiss sind diese Tierchen lästige Mitbewohner in jedem Garten, denn sie sind wirklich sehr gefräßig. Zu den hungrigeren Arten gehören die heimischen Gartenweg- und Ackerschnecken. Die Spanische Wegschnecke, die sich mehr und mehr in Mitteleuropa ausbreitet, zählt zu den verfressensten. Sie ist entgegen vieler anderer Schneckenarten tagaktiv und unempfindlicher gegenüber Trockenheit und Licht. Mithilfe ihrer Raspelzunge (Radula) vertilgt und zerkleinert sie zwar Aas und andere Abfälle, doch leider auch riesige Mengen an frischen Pflanzenteilen. Sogar Igel verschmähen diese Schneckenart als Mahlzeit.

 

Verstehen wie Schnecken ticken

Schnecken sind vorwiegend nachtaktiv, deshalb entdeckt man oft das Ausmaß des Schadens erst “am Tag danach”. Sie haben keinen Verdunstungsschutz. Wenn es ihnen zu heiß und trocken wird, ziehen sie sich in tiefere Bodenschichten zurück. In den kühleren Nächten kommen sie wieder hervor. Wenn es dann auch noch feucht ist, laufen sie zu Hochform auf und verspeisen fast alles, was sie finden können. Am liebsten haben sie Gemüse-Sämlinge, Salat-Setzlinge, Dahlien, Funkien, Tagetes oder gar Erdbeeren und Zucchini.

Schnecke auf Erde

Manchmal Freund, manchmal Feind

Man mag es kaum glauben, doch Schnecken können auch zu etwas Nütz sein. Sie knabbern eigentlich abgestorbene Pflanzenteile und fressen sogar Kot. Von Zweigen raspeln sie Algen und Pilze ab und sind eigentlich der “Putztrupp” im Garten. Aber wenn sie in Massen kommen, werden sie schnell zur Plage!

 

So wirst du die kleinen Übeltäter wieder los - Prophylaxe lautet das Stichwort

Wer das Thema früh im Jahr angeht, hat definitiv die Nase vorne. Besonders im zeitigen Frühjahr ist es wichtig, die Schneckeneier und Jungschnecken einzusammeln.

 

Profi-Tipp: Lege Holzbretter im Garten aus. An den Unterseiten deponieren die Schnecken ihre Eier-Gelege und dort lassen sie sich dann gut abstreifen.

 

Tipps gegen Schnecken

  1. Gieße deinen Garten morgens, niemals abends! Schnecken lieben es dunkel und feucht. Wenn du abends gießt, förderst du ihr Wohlbefinden und ihren Appetit auf ein ordentliches Nachtmahl. Wenn du morgens gießt, trocknet der Gartenboden bis zum Abend hin gut aus und du erschwerst den Schnecken die Fortbewegung.
  2. Nematoden gegen Schnecken. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer. Sie werden mit der Gießkanne ausgebracht. Sobald die Schnecke die Fadenwürmer frisst, vergeht ihr sprichwörtlich der Appetit und sie hört binnen zwei Tagen auf zu fressen.
  3. Lockere den Boden immer wieder auf, so zerstörst du Schneckenverstecke.
  4. Grabe nicht im Herbst um, damit die Schnecken kein Versteck zur Eierablage finden.
  5. Mulchen mit Eierschalen, Nadelstreu oder anderen Materialien hilft oft nur bedingt. Gut bewährt hingegen hat sich die Schneckenbarriere, ein Abfallprodukt aus der Mehlerzeugung. Weil Schnecken nicht gerne über sehr trockenes Material kriechen, ist diese Schneckenbarriere tatsächlich ein guter Schutz.
  6. Mechanische Barrieren wie z.B. ein Schneckenzaun, kann die Kriechtiere von den wertvollen Setzlingen fernhalten.
  7. Sorge für viele Schneckenfeinde in deinem Garten wie z.B. Igel, Kröten, Salamander oder Spitzmäuse. Sie zählen zu den natürlichen Fressfeinden der Schnecken.

 Schnecken fressen Erdbeeren

Schnecken sammeln und vernichten

Drehe am besten morgens und abends eine Runde durch deinen Garten und halte nach Schnecken Ausschau. Verwende eine Zange oder flaches schmales Holzbrett zum Aufheben und gibt die gesammelten Schnecken in einen Eimer. Vernichte die Tiere ohne Quälerei, indem du sie mit kochend heißem Wasser übergießt. So sterben sie in Sekundenschnelle.

 

Diese Pflanzen mögen Schnecken gar nicht:

  • Akelei
  • Eisenhut
  • Frauenmantel
  • Ehrenpreis
  • Bergenie
  • Fetthenne
  • Glockenblume
  • Lungenkraut
  • Kapuzinerkresse
  • Begonien
  • Farne
  • uvm.

Wer sein Beet mit diesen Pflanzen säumt, kann die Schneckeninvasion ein wenig bremsen.

 

Das Hochbeet ist bereits verwüstet? Gib deinen Pflanzen die nötige Kraft zurück!

Ist bereits ein Schaden entstanden heißt es schnell handeln. Nachdem die Schnecken bekämpft wurden ist es wichtig, dem Boden und den Pflanzen die wichtigen Nährstoffe zurückzugeben - hier hilft Gartenkorn.

Dazu einfach den Volldünger auf das Hochbeet auftragen und mit einer Gartenharke einarbeiten. Gegebenenfalls neue Setzlinge eingraben und gießen. 

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